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Sirup - Basis Rezeptur

*Zuckersirup

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Besonders für Alkoholintolerante wie Kinder und Schwangere, Stillende sowie Abstinente eignet sich anstelle von alkoholischen Tinkturen eine Zuckerlösung als Auszugsbasis für Kräuter. Wir nennen den Heilpflanzensirup dann Elixier.

Alkohol ist zwar, das stärkste Lösungsmittel, das wir in der DIY Naturheilkunde nutzen und es gibt durchaus Pflanzen, bei der diese Lösekraft erforderlich ist.

Die meisten Sekundärstoffe, auf die ich in meinen Rezepturen eingehe, sind wasserlöslich: sie lösen sich also auch in einem selbst hergestellten Zuckersirup.

Meine Kräutersirupe nenne ich Elixir. Achtung: andere, ältere süße Rezepturen, die ebenfalls als Elixir bezeichnet werden, enthalten einen alkoholischen Kräuterauszug, der anschließend als Sirup mit Zucker eingedickt wird.


WISSEN IST MACHT:

In einem Sirup wie Agave oder Apfeldicksaft, etc. befindet sich nun aber gar nicht allzuviel Wasser. Wir haben es hier mit ca. 2/3 Zucker (Fructose, etc) zu tun. Das heißt: die Lösekapazität ist 2/3 geringer, als bei reinem Wasser.


Zur Herstellung eines Heilpflanzenelixiers gibt es zwei Varianten:

1. Pflanzenmaterial mit fertigem Sirup übergießen und mehrere Wochen ausziehen lassen, filtrieren, abfüllen, fertig. Siehe Blogartikel Herzelixir. (Diese Variante macht so nicht viel Sinn, mehr Sekundärstoffe bekommst du mit der zweiten Variante!!)

2. Herstellung eines sehr stark konzentrierten Kräuteraufgusses, indem anschließend Zucker gelöst wird.

Bei wässerigen Auszügen haben wir nach spätestens 2-3 Tagen mit Schlieren und Schimmel zu tun: der Infusum kippt um wie ein warmer, fauler Tümpel. Eine Konzentration von 64% Zuckeranteil hemmt jedoch die Vermehrung von Mikroorganismen / Bakterien. Deshalb ist es wichtig unser Konzentrat folgendermaßen zuzubereiten:

Aufguss je nach Droge 15 Minuten bis 12 Stunden als Tee aufgießen und ziehen lassen. Ggf. auf Körpertemperatur abkühlen lassen.

Nun Gewicht berechnen:

Für 1 L Kräuterelixier brauchst du 360g Aufguss und 640g Zucker.
Willst du weniger herstellen, entsprechend runter rechnen. Das geht am besten mit Dreisatz und so…

Das einzige Schimmelrisiko birgt nun das Kondenzwasser beim Abkühlen des Elixirs: Beim Abkühlen entsteht Dampf und sammelt sich am Deckel. Dort kann es passieren, dass es vor sich hinschimmelt. Damit das nicht geschieht, sollte das Gefäß während des Abkühlens zwei, drei mal geschüttelt oder ca. 5 Minuten auf den Kopf gestellt werden. Ein bisschen wie beim Abfüllen frisch eingekochter Marmelade.

Der Vorteil der zweiten Variante ist, dass man keine 4-6 Wochen auf das Elixier warten muss.

Du kannst mit dieser Methode Heilpflanzenelixire herstellen oder kulinarische Sirupe wie der Frühsommerklassiker Holunderblütensirup. Ich persönlich genieße vorbeugend das herzstärkende Elixier aus Weißdorn und Herzgespann.

Eine Sendung zur Herstellung des Sirups findest du in der ARD Mediathek. Ich durfte das Elixier mit dem SWR für “Rundum gesund” drehen. Wie gesagt… nicht alles, was man für eine TV Sendung zeigen soll macht Sinn. Nächstes Mal würde ich durchsetzen, dass der Sirup zunächst als TEEKONZENTRAT hergestellt wird, indem wir anschließend den Zuckeranteil einarbeiten.

Auf das Wohl deiner Gesundheit!