FEATURE: Mindful Weaving
Wer liebt ihn nicht, diesen earthy, organic Flair für Wohnungen: Körbe in der Küche, Sisalteppiche im Wohnzimmer und hellen Makramee als Wandbehang.
Dazu Mobiliar in white and modern… und etwas Grünzeug.
So liebe ich es und so lieben es, wenn man sich auf Insta und Pinterest herumtreibt, jede Menge Menschen.
Vielleicht liegt es einfach an der Haptik der Naturmaterialien?
Die beruhigenden und warmen Farben?
Das Gefühl, sich mit natürlichen Gegenständen zu umgeben?
Dieses Gefühl ist behaglich.
Bis man dann einmal nachforscht: Woher kommen diese Körbe und Teppiche oder Garne eigentlich?
Um die Ecke gewachsen sind sie nicht. Könnten sie aber.
Und für 3€ ein Körben kaufen zu können, ist der reinste Hohn, wenn man weiß, welche enorme Arbeit dahinter steckt.
Ich will hier kein schlechtes Gewissen machen. Doch ich möchte gerne Fragen in den Raum stellen und ein Bewusstsein schaffen für Aufwand und Mühe und natürlich auch den weiten Exportweg dieser Lifestyle Objekte. Doch im Urbarium nörgeln wir nicht nur: nein, wir haben auch gleich einen kreativen Lösungsansatz für dich.
Heute deshalb 2 Tipps für das Werkeln mit heimischen Pflanzenfasern zusammengestellt von meiner lieben Cousine Tina aka MINDFUL WEAVING.
Tina ist Ergotherapeutin, DIY Queen, liebt sinnvolle Nachhaltigkeit und Meditation mit und über Pflanzenfasern.
Auf ihrem Instakanal zeigt sie täglich praktische Schritte zum Thema Weben, Stricken, Makramee und - so lieb ich es ja sehr - selbst kreierte Kräutermischungen.
In diesem Beitrag zeigt Tina,
wie du aus Pflanzenfasern Schnüre drehst
und wie du aus diesen einen stilvollen
Untersetzer knüpfst.
Schnur herstellen
mindful – Ressourcen der Natur
Sammle das Material. Verwenden kannst du Zimmer- oder Gartenpflanzen wie Palmenblätter oder Pampasgras. Wichtig: lange, schmale Blätter sollten es sein.
Teile die Blätter in schmale Streifen. Lege die getrockneten Blätter ins Wasser für ca. 5-10 min.
Nimm einen Streifen in der Mitte und drehe beide Seiten in die entgegengesetzte Richtung.
Bringe beide Kordelenden zueinander. Die Mitte verdreht sich.
Verdrehe eine Schnur in sich rückwärts und tausche dann vorwärts den Platz mit der anderen. Fahre so fort. Es entsteht eine gekordelte Schnur.
Gegen Ende legst du einen neuen Streifen ein und fährst fort.
Verknote die Enden.
Nun hast du deine Naturfaser Kordeln.
Was kannst du damit anstellen?
Lies unten weiter!
Makramee Untersetzer
Lifestyle Objekt – aus selbstgemachter Schnur
Du brauchst:
Material: 15-20m Schnur
Korkplatte o.ä., Stecker zum Festpinnen
Makramee Erfahrung ist hilfreich
Schneide 4 Fäden à 90cm, 1 à 200cm zu. Nimm einen 90cm Faden doppelt.
Lege ihn quer und stecke ihn auf der Korkplatte fest. Nimm den nächsten 90cm Faden doppelt. Schiebe die Mitte unter dem Querfaden durch.
Lege die Schlaufe über den Querfaden und ziehe die Enden durch. Knote so die 90cm Schnüre leicht fest.
Knote den 200 cm Faden so fest, dass ein Ende 45cm lang ist.
Nimm den Querfaden und ziehe ebenfalls die Fadenenden durch die Schlaufe.
Schiebe alle Knoten zusammen. Es entsteht eine Art “Stern” . Der lange Faden ist dein Leitfaden (LF) und an ihm werden alle Knoten befestigt.
Nimm den ersten Faden rechts neben dem LF.
Führe ihn unter dem LF herum nach oben und links neben dem 1. Faden wieder nach unten.
Ziehe den Knoten sehr VORSICHTIG fest.
Knüpfe einen zweiten Knoten. Arbeite dich mit 2 Knoten von Faden zu Faden. Sobald der Abstand zwischen den Fäden größer wird, oder ein Faden reißt, füge so wie am Anfang einen neuen Faden ein, bis du ca. 35-40 Fadenenden hast. Wenn der Abstand jetzt zu groß wird, mache 3 oder mehr Knoten.
Bist du am Ende deines LF angekommen, lege den Untersetzer ins Wasser und drehe die Kordel wieder auf. Fertig.