Sukkulenten und Kakteen pflegen

Seit meiner frühen Teenagerzeit schwärme ich für Sukkulenten und Kakteen. Ich hatte zwischenzeitlich eine Sammlung von über 70 Pflanzen. Viele davon sind auch jetzt nach 20 Jahren immer noch bei mir und um mich herum. 

Die Sammlung begann mit kleinen Stecklingen, die mir der Gärtner des Botanischen Garten Heidelbergs mitgab. So konnte ich von Anfang an lernen, wie sich die Pflanzen entwickeln. Welche Form beispielsweise aus einem kleinen Blatt wächst oder dass manche Sorten in zehn Jahren nur einen einzigen Zentimeter wachsen.

Ein paar Freunde habe ich mit meiner Sukkuletensucht angesteckt. andere amüsierten sich bloß, denn schrumpelige Kakteen hatten in den 90ern hauptsächlich unsere Ommas. Umso erfreuter war ich, als sich Kakteen und insbesondere die symmetrischen Sukkulentensorten Aeonium, Crassula und Pachyphytum größter Beliebtheit bei Designbloggern erfreuten.

Das Comeback!

Dass die Fetthenne, Sedum um Echeveria ein großes Comeback genossen, wurde mir dann klar, als sich bekennende Pflanzenmörder mit den schwärzesten Daumen die kleinen grünen Freunde ins Haus holten und fleißig auf Instagram posteten.

Zunächste eine kleine Sukkulentenkunde:

Im Volksmund heißen Sukkulenten "Fettpflanzen". Die Pflanzen sind fetter als z.B. eine Grünlilie, da sie in Gegenden vorkommen, in denen es wenig regnet. Also wird bei Niederschlag oder aus der Luftfeuchtigkeit das Wasser in dickhäutigen Blättern gespeichert. Dauert die Trockenphase zu lange, zährt die Pflanze zunächst vom gespeicherten Zellsaft und wirft letztendlich die Blätter ab.

Die Wasserspeicherfähigkeit macht die Sukkulenten also zur beliebten Zimmerpflanze. Bevorzugt werden Pflanzen, die gut mit unserer trockenen Zimmerluft zurecht kommen und die man wenig gießen muss.

LICHT

Denken wir an die volle Sonne in der Heimat der Kakteen wird man leicht verstehen: Für ein gesundes Wachstum braucht unsere Sukkulente viel Licht. Am wohlsten fühlt sie sich am Süd, (Südost- oder Südwest)-fenster. Zu dekorativen Zwecken stehen in Cafés oder dunklen Wohnzimmern Sukkulenten häufig auf dem Tisch weit weg vom Fenster. Diese Pflanzen werden früher oder später vergeilen, d.h. sie wachsen schnell, dünn und hellgrün und werden dadurch schwach und anfällig für Parasiten. Besonders während der Wachstumsphase sollte man für zwölf Stunden Licht sorgen.

Wasser

In der Natur können sich die Kakteen und andere Sukkulenten Wasser aus der Luft kondensieren oder aus dem Grundwasser ziehen. Im Zimmer ist es meist trocken und die Pflanzgefäße speichern kaum Wasser. Der Pflanzenfreund gießt oder besprüht die Pflanze also regelmäßig. Dabei darf der Topfballen auch mal kurz trockenstehen. Leitungswasser ist o.k. aber wenn irgendwie möglich, sollte man Regenwasser sammeln oder abgestandenes, abgekochtes Wasser zum Gießen benutzen. 

Im Winter wenn unter deutschen Fenstern die Heizung glüht, muss mehr auf regelmäßiges Gießen geachtet werden! Denn dann wärmt sich der ganze Topf auch von unten auf. Die Pflanzenfarbe verrät dabei, ob es an Wasser mangelt. Der Pflanzenfreund wird schnell ein Auge dafür gewinnen.

Was unsere Sukkulenten gar nicht lieben, ist zuviel Nässe, insbesondere Staunässe, die die Wurzeln faulen lässt. Also lautet die Gieß-Devise: weniger ist mehr! 

LUFT

Wie alle anderen Pflanzen auch, braucht die Sukkulente Kohlenstoff, den holt sie sich aus dem Kohlendioxid der Luft. Mit Hilfe des Blattgrüns, Licht und Wasser bildet sie daraus neue Zellen. Kohlenstoffdioxid ist immer in unserer Luft enthalten, doch im Frühling brauchen Zimmerpflanzen ganz besonders viel davon.
Dann heißt es: viel lüften, aber kalte Zugluft unbedingt vermeiden.

 

TEMPERATUR

Die Temperatur spielt gar keine allzu große Rolle. Natürlich sollte man bei den meisten Sukkulenten Minusgrade vermeiden. Pflanzen, die man den Sommer über draußen hatte, sollten ins Haus gebracht werden. Man denke nur einmal an eine tiefgekühlte Erdbeere nach dem Auftauen: Matsch! 

Während der Wachstumsphase brauchen die Pflanzen tagsüber zwischen 20° und 30°C. Nachts sind Temperaturen um 12°-18°C ideal, denn erst so kommt es zu optimalem Wachstum.

So! Wer jetzt noch Fragen hat, darf uns einfach kontaktieren. Die Stadtfarmerin züchtet seit ihrer frühen Teenagerzeit erfolgreich Sukkulenten und hat noch viele weitere Tipps! Sie postet davon immer mal wieder Bilder auf ihrem Instagram Account. @jules.well