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Sukkulenten selbst vermehren

Da ich meine Sammelleidenschaft für Sukkulenten nicht aus dem Supermarktregal befriedigte, sondern die Pflänzlein selbst heranzog, möchte ich hier die wichtigsten Tipps zur Vermehrung von Sukkulenten und Kakteen teilen.

In den hiesigen Breitengraden wird man wohl kaum an Saatgut gelangen. Deshalb geht es hier um Stecklinge. Wie an diese gelangt, gibt's hier zu lesen.

Je nach Art kann man die Blätter, Rosetten, Glieder oder Sprossen abtrennen, ggf. etwas trocknen lassen und einfach in Erde stecken.

Stecklinge sollten schon etwas kräftiger sein, deshalb am besten erst ab Mai, Juni bis Ende September. Danach werden die Tage kürzer und der Pflanzenwachstum geht zurück.

1. Blätter, Zweige, Rosetten oder ganze Glieder abzwicken bzw. mit einem sauberen Messer von der Mutterpflanze abtrennen.

2. Je größer die Oberfläche der Schnittstelle desto offener und feuchter ist sie. Dicke Pflanzen wie z.B. Aloe, Säulenkaktus oder Euphorbien sollten eine Weile austrocknen, bevor man sie in Erde steckt. Die Blätter von Echeveria haben aber so eine minimale Verbindung zum Stil, dass man sie gleich auf Substrat legen kann.

3. Warten. Bei manchen Stecklingen wird man schon nach einer Woche kleine Haarwurzeln erkennen. Bei anderen wird man zunächst beobachten, dass der Steckling schrumpelig wird. Keine Angst. Die Kraft des kleinen Sukkulentenablegers geht nun voll in die Bewurzelung. Bald werden entweder neue Pflanzen erscheinen oder der verschrumpelte Teil füllt sich wieder mit Saft und treibt neu aus.

Aloe und Echeveria - zwei beinahe unverwüstliche Sukkulenten. Von der Aloe kann man ein Blatt abschneiden, ein bis zwei Wochen trocknen lassen und dann in Substrat stecken. Die Echeveriablätter legt man am besten auf Erde und wartet bis sich Wurzeln ausbilden. Dann stirbt das Ablegerblatt ab und es bilden sich aus der verbleibenden Saftkraft neue, klitzekleine Blättchen.

Euphorbie - ganze Glieder abbrechen / schneiden, austropfen und Narbe trocken werden lassen, dann in Erde stecken und laaaaaange warten.

Sempervivum - die Mutterpflanze bildet kleine, vollständige Babyrosetten aus, die abgezupft und direkt in die Erde gesteckt werden können.

Diese Echeveria habe ich als klitzekleines Blättchen aus dem Garten des Getty Centers in L.A. gepflückt. Das Blatt lag dann 2 Wochen in einer Tüte im dunklen Reisekoffer. Ich legte es neben einen Kaktus auf die Erde und bald entwickelten sich winzige Blättchen. Siehe kleines Bild oben.

Stecklinge. Dachwurz, Crassula, Sedum und noch so eins. Kam aus Italien. Keine Ahnung wie es heißt.
So prachtvoll und bodendeckend wird der kleine Steckling nach einem Jahr. #invasive